Calau stellt sich dem Strukturwandel

Der Calauer Bürgermeister Marco Babenz (rechts) bedankte sich mit einem Präsent bei Heiko Jahn, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz, für den Gastvortrag zum Thema Strukturwandel. Foto: Stadt Calau / Jan Hornhauer

Die Stadt Calau schafft im kommenden Jahr eine zusätzliche Stelle für den Bereich Wirtschaftsförderung. Das erklärte Bürgermeister Marco Babenz beim „Treffen der Wirtschaft“ am 23. November. Die Verwaltung reagiert damit auf die vielen Herausforderungen im Zuge des Dauerthemas Strukturwandel.

 

Zahlreiche Gäste aus allen Wirtschaftsbereichen der Stadt Calau sowie der Ortsteile waren der Einladung des Bürgermeisters in die Stadthalle gefolgt. Der nutzte die Gelegenheit, um sich für das Engagement der Unternehmerschaft zu bedanken. „Hier geht es eben nicht nur um Gewerbesteuereinnahmen. Mit ihrem täglichen Einsatz geben Sie Menschen Lohn und Brot sowie jungen Leuten eine Perspektive. Durch ihren finanziellen Einsatz als Sponsoren, egal ob Sport, Kultur oder im sonstigen Ehrenamt, halten Sie unsere Gesellschaft zusammen. Erst dadurch können viele Projekte überhaupt gestemmt werden.“

 

    Clara Werden sorgte für die musikalischen Akzente des Abends. Die Musikerin aus Cottbus heißt im bürgerlichen Leben Kathrin Jantke. Foto: Stadt Calau / Jan Hornhauer  

 

Um der lokalen Wirtschaft weitere Unterstützung zu geben und neue Investitionen und Perspektiven zu ermöglichen, will die Stadtverwaltung ab 2024 die Stelle eines Wirtschaftsförderers besetzen. Bisher war das Thema direkt beim Bürgermeister angesiedelt, der dazu erläuterte: „Das Aufgabenfeld ist aber so umfangreich, dass ich hier personelle Unterstützung benötige.“ Die Stelle solle demzufolge Anfang 2024 ausgeschrieben werden und die drei Bereiche Wirtschaftsförderung, Fördermittel und Strukturwandel bearbeiten.

 

Eben jener Strukturwandel, in dem momentan die ganze Lausitz steckt, ist Tagesgeschäft von Heiko Jahn. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL), welche den Strukturwandel in der Brandenburgischen Lausitz koordiniert, war als Gastredner nach Calau gekommen. Er betonte in seinem Statement: „Die Lausitz steht mit dem Kohleausstieg am Anfang einer der wichtigsten Veränderungen ihrer Geschichte. Dabei bleibt sie Energieregion – dekarbonisiert. Dem perspektivischen Verlust der Arbeitsplätze im Braunkohleabbau bis 2038 steht der Aufbau neuer, innovativer Erwerbszweige gegenüber.“ Für diese Herkulesaufgabe stellt der Bund im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes für die Braunkohleregionen und die Standorte von Steinkohlekraftwerken bis 2038 insgesamt bis zu 40 Milliarden Euro zur Verfügung. Dies biete, so Jahn weiter, auch kleinen und mittelständischen Unternehmen hervorragende Möglichkeiten, sich für die Zukunft aufzustellen. 

 

    Auftritt der "Glitzerfunken" vom CCC. Foto: Stadt Calau / Fiona Fellenberg  

 

Um Unternehmen direkt anzusprechen, hatte die Wirtschaftsregion Lausitz beim „Treffen der Wirtschaft“ einen Infostand aufgebaut. Standbetreuer Norman Müller führte dabei direkte Gespräche mit der Calauer Unternehmerschaft. Die meisten angesprochenen Themen drehten sich um die Bewältigung des Fachkräftemangels, der Suche nach Auszubildenden sowie Fördermöglichkeiten im Rahmen des Strukturwandels. Neben der WRL waren mit weiteren Ständen die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer Cottbus, die Wirtschaftsförderung Berlin-Brandenburg, die Initiative StartUp Lausitz sowie die Agentur für Arbeit vor Ort.

 

Kulturell umrahmten das „Treffen der Wirtschaft“ die „Glitzerfunken“ und „Sternchen“ vom Calauer Carneval Club. Mit ihren selbstgeschriebenen Chansons begleitete die Cottbuser Musikerin Clara Werden den Abend musikalisch. 

 

Gespannt am Anfang, zufrieden am Ende des Treffens zeigte sich Bürgermeister Marco Babenz: „Die angesprochenen Themen waren vielfältig. Neben Strukturwandelprojekten für unsere Kommune ging es auch um Radwanderkarten, Kino in Calau, Mauterhöhung für Fuhrunternehmer, Fach- und Arbeitskräftesicherung, Montagetätigkeiten mit dem 49 € Deutschlandticket und das neue Corporate Design der Stadt - um nur einige zu nennen. Der Abend hat für mich gezeigt, dass vieles bewegt und vieles durch unsere Unternehmen hier vor Ort bewegt wird. Dafür meinen Dank und ich freue mich auf das nächste Treffen der Wirtschaft im Jahr 2025.“

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