Stadt veranlasst Maßnahmen gegen Nutria-Population
Sie werden bis zu 65 Zentimetern groß und können acht bis zehn Kilogramm auf die Waage bringen: Nutria. Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere, eine Mischung aus Ratte und Biber, entwickeln sich in einigen Gegenden immer häufiger zur Plage. Auch in Calau ist die Stadtverwaltung auf eine Population aufmerksam geworden und sieht sich gezwungen, gezielte Gegenmaßnahmen in die Wege zu leiten.
Damit sich die für manchen Bürger possierlich anzuschauenden Tiere nicht zu einer echten Plage entwickeln, hat das städtische Ordnungsamt einen so genannten „Antrag auf Bejagung in befriedetem Gebiet“ bei der Unteren Jagdbehörde des Landkreises OSL gestellt. „Damit bekommen wir die behördliche Genehmigung, die Tiere zu bejagen“, erklärt Thoralf Krengel, Sachgebietsleiter im Calauer Ordnungsamt. Zwar ist die Jagd auf Nutria im Land Brandenburg erlaubt, allerdings nur in freier Wildbahn. „Weil aber die Population im innerstädtischen Bereich rund um das Erlebnisbad in der Ziegelstraße sowie am Mühlgraben auftritt, müssen wir einen gesonderten Antrag auf Bejagung stellen.“
Die Genehmigung könnte schon in Kürze vorliegen, so dass den Tieren dann sofort zu Leibe gerückt werden kann. Doch warum stellt Nutria ein solches Problem dar, besonders in diesem Bereich? Laut Thoralf Krengel hänge es vor allem mit dem Gebiet zusammen, in dem sich die Population aktuell aufhält. „Im Erlebnisbad, immerhin eine öffentliche Einrichtung, müssen wir als Betreiber ein Höchstmaß an Hygiene gewährleisten, um die Besucherinnen und Besucher zu schützen. Daher können wir es dauerhaft nicht zulassen, dass die Anlage durch Kot und Urin der Tiere verunreinigt wird.“ Aktuell wird die Population auf 17 Tiere beziffert, davon 14 Jungtiere. Entsprechend groß fällt die Gefahr für mögliche Verunreinigungen aus. Betrachtet man den Fakt, dass Nutrias bereits ein halbes Jahr nach dem letzten Wurf (mit bis zu zehn Tieren pro Wurf) wieder geschlechtsreif sind, müsse laut Ordnungsamt umgehend gehandelt werden. Ansonsten könne schnell eine echte Plage entstehen. Zudem sorgen die Schadnager durch den Bau von Gängen dafür, dass der Boden geschädigt wird und durch Einbruchstellen Unfallgefahren entstehen können.
Durch das Eingreifen eines Jägers in den Bestand soll nun vorgebeugt werden. Durchgeführt wird die Jagd entweder mit Kastenfallen oder der Schusswaffe. Auch die Bevölkerung kann im Kampf gegen die Ausbreitung der Tiere etwas beitragen, wie Thoralf Krengel berichtet: „Es wurde bereits beobachtet, dass die Tiere immer zutraulicher werden und kaum Scheu vor Menschen haben. Es wäre daher schon viel geholfen, wenn die Bürgerinnen und Bürger das Füttern der Nutrias unterlassen.“
Übrigens hat nicht nur Calau mit den Nagern zu kämpfen. Aktuell werden im Landkreis Elbe-Elster, rund um die Schwarze Elster, vermehrt Populationen registriert. Hier sorgen Nutria-Populationen dafür, dass u.a. Deiche zum Hochwasserschutz gefährdet werden.
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