Kindern lernen Regeln am Schulbus

Da staunten die Schulanfänger mächtig, als der Bus im Schwenkradius an der Haltestelle die Verkehrsleitkegel mitriss.
Projekt "Busschule" für zukünftige Schulkinder in Calau


Damit die zukünftigen Schulkinder auf ihre Schulzeit gut vorbereit sind, machte in Calau die "Busschule" Station. Mehr als 50 Mädchen und Jungen bekamen die Grundregeln beim Schulbusverkehr vermittelt, nahmen an der Rollerschule teil und lernten wichtige Verkehrszeichen kennen.

Die "Busschule" ist wichtig für die Verkehrserziehung der Kinder. "Die Unfallfallzahlen in Brandenburg sind mit Einführung der Busschule zurückgegangen. Das zeigt, wie wichtig Verkehrserziehung bei den Kindern ist. Deshalb setzen wir auf Kontinuität", sagte Schulleiter Dietmar Kuhring.

Während sie in anderen Jahren erst mit Schulbeginn angeboten wird, sollen die Kinder der Calauer Ortsteile gut vorbereitet sein, wenn das neue Schuljahr beginnt. "In den ersten Schultagen strömt auf die Kinder so viel Neues ein, dass sie gar nicht alles verarbeiten können. Jetzt können wir die Zeit bis dahin nutzen, um alles noch einmal mit den Kindern zu vertiefen", sagte Erzieherin Iris Hagedorn.

Darauf setzt auch Busfahrer Horst Bangel von der Südbrandenburger Nahverkehrs GmbH: "Es ist sehr lobenswert, dass besonders die kleinen Kinder aus den Dörfern frühzeitig das richtige Verhalten im Schulbus und an der Haltestelle vermittelt bekommen. Ein Auffrischen der Regeln in der ersten oder zweiten Klasse wäre wünschenswert", ergänzte er.

Aufmerksam folgten die Kinder den Ausführungen von Annette Lindner zur Anstellordnung. "Hier ist die weiße Linie. Wir stellen uns im Abstand von vier Schritten auf. Dort wird der Ranzen abgestellt, und nicht an der Linie", wies sie die Kinder ein. Als später im Bus alle Platz genommen und ihre Ranzen an den Füßen verstaut hatten, standen einige Dummy-Taschen noch immer im Mittelgang. Bei einem simulierten Bremsmanöver purzelte diese kreuz und quer den Gang entlang. Die Kinder staunten, was unterwegs alles so passieren kann.

Aus dem Staunen auch gar nicht raus kamen sie, als sie an der Bushaltestelle in Werchow gezeigt bekamen, was im Schwenkradius des Busses passieren kann, wenn die Anstellordnung nicht eingehalten wird. Mächtig erschrocken sahen sie, wie Busfahrer Horst Bangel einen Verkehrsleitkegel, der direkt an der Fahrbahnkante stand, beim Einparken mitriss und überfuhr.

Annette Lindner wies eindringlich darauf hin: "Beim Eintreffen des Busses muss ein Sicherheitsabstand von vier Schritten zur Fahrbahngrenze eingehalten werden! Sonst rollt der Bus über Eure kleinen Füße", sagte sie.

Auf dem Schulhof an der Carl-Anwandter-Grundschule drehten inzwischen die anderen Gruppen in der Rollerschule ihre Runden. Die Kinder zeigten, wie man sich am Zebrastreifen verhält und wie sie sich im Schilderwald auskennen. Am Verkehrszeichenglücksrad gab es für richte Antworten Präsente zu gewinnen. "Es sind oft die kleinen banalen Dinge, die auch für die Kinder wichtig sind, wie nach rechts und links schauen, anhalten und sich bemerkbar machen", erklärte Günter Rosa, Projektleiter von der Verkehrswacht OSL. Er lobte den Wissensstand einiger Kinder bei den Verkehrszeichen.

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