Mit Nadel, Faden und jeder Menge Herz für Calau
Vorort-Termine haben in Zeiten der Corona-Pandemie höchste Seltenheit. Das gilt auch für Bürgermeister Werner Suchner. Am 27. April war es aber so weit, sein Weg führte ihn in die Seniorenresidenz Calau. An Residenzleiterin Peggy Cattien überreichte er 40 Gesichtsmasken, die ab sofort für Bewohner und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Sie stammen aus Potsdam, handgenäht von einer echten Calauerin.
Als die Corona-Krise richtig Fahrt aufnahm und erste Meldungen laut wurden, auch in der Öffentlichkeit Gesichtsmasken zu tragen, nahm Hanni Jänchen dies zum Anlass, ihrer Heimatstadt zu helfen – mit Nadel, Faden und jeder Menge Herz. Entstanden sind seitdem an der heimischen Nähmaschine über 400 Masken. Während die Ergotherapeutin damit u.a. die Firma ihres Lebensgefährten, Familie und Freunde versorgte, kamen am 22. April insgesamt bunte 70 Masken im Calauer Rathaus an. „In Potsdam ist es nichts Außergewöhnliches mehr, Menschen auf den Straßen und beim Einkaufen mit selbst genähten oder gebastelten Masken zu sehen. Auch wenn es anfangs für viele gewöhnungsbedürftig schien. Aufgrund des Mangels an medizinischen Materialien habe auch ich mich an die Arbeit gemacht und fleißig produziert und genäht“, schreibt die 31-Jährige in einem handgeschriebenen Brief, welcher der „Hilfslieferung“ an die Stadtverwaltung Calau beilag. Für Hanni Jänchen war die Spende auch Herzensangelegenheit, hat sie doch durch Freunde und Familie immer noch viele Verbindungen nach Calau und plant irgendwann mit ihrem Partner als Rückkehrerin wieder in der Heimat zu leben.
Von der jüngsten Maskenlieferung aus Potsdam profitierten auch die Nutzerinnen und Nutzer der Calauer Tafel. Bürgermeister Werner Suchner übergab die Spende am Mittwochvormittag in der Ausgabestelle in der Mühlenstraße.
Das Stadtoberhaupt zeigte sich dankbar für so viel Engagement, das offenbar in der Familie liegt. Denn mit ihrem uneigennützigen Engagement für ihre Heimatstadt setzt Hanni Jänchen eine echte Familientradition fort. Großvater Fritz Jänchen war es einst, der sich über Jahrzehnte hinweg als Ortschronist für die Stadt engagierte. Ein besonderer Schwerpunkt seiner leidenschaftlichen Arbeit war die Person Carl Anwandter. 2010 durfte sich er sich für seine Verdienste ins Goldene Buch der Stadt eintragen.
Zum Abschluss ihres Briefes macht die Hobbyschneiderin allen Menschen in der Heimat noch etwas Mut: „Ihr Lieben, grüßt mir mein geliebtes Calau, bleibt alle gesund und munter, passt gegenseitig aufeinander auf und gebt die Hoffnung auf schönere Zeiten nicht auf. Ich hoffe wir sehen uns alle ganz bald wieder.“
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