Nachfahren von Carl Anwandter erkunden Calau
Der Name Anwandter verbindet seit vielen Jahren die Stadt Calau mit Chile. Kürzlich konnte der ereignisreichen Chronik unserer Stadt zu diesem Thema ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden. Denn mit Carlos Cordovez Anwandter und Valeska Anwandter waren zwei direkte Nachfahren des 1850 nach Chile ausgewanderten Carl Anwandter nach Calau gekommen.
Eine schlichte E-Mail an die Pressestelle der Stadt Calau kündigte den besonderen Besuch an: „Wir kommen aus Chile und wollen hier ihren Geburtstag feiern. Deswegen wollen wir nächste Woche nach Calau fahren. Es würde uns sehr freuen, wenn wir einen Vertreter der Stadt treffen könnten, der uns vielleicht das Anwandter-Museum zeigen könnte.“ Und so kam es dann, dass Bürgermeister Marco Babenz am 7. Mai um 14:00 Uhr die beiden weit gereisten Gäste in seinem Dienstzimmer im Calauer Rathaus empfing. Die 86-jährige Valeska Anwandter ist bereits die fünfte Generation des Familienstammbaums. „Mein Sohn, der mich auf unserer Reise durch Europa begleitet, ist die sechste Generation. Der Name Anwandter hat in Chile einen guten Klang. Daher war es mir ein Herzensbedürfnis, auf den Spuren unserer Ahnen Calau zu erkunden.“
Durch Erika Panzer und Hans Jürgen Hanisch vom Calauer Heimatverein wurden die weitgereisten Gäste durch die Anwandter-Ausstellung im „Haus der Heimatgeschichte“ geführt. Dabei gab es durchaus neue Erkenntnisse. So staunten die beiden nicht schlecht, als sie eine Kopie der originalen Passagierliste der „Hermann“ einsehen konnten. Mit diesem Segelschiff erreichte Carl Anwandter am 13. November 1850 den chilenischen Hafen Corral bei Valdivia. Interessiert nahmen sie die weiteren Ausführungen der Calauer Anwandter-Experten zur Kenntnis. So erfuhren sie, dass es zwischen Calau und Valdivia viele Jahre enge Verbindungen gab und dass die Stadt Calau bis heute engen Kontakt zur Botschaft der Republik Chile in Deutschland pflegt. Nach einem abschließenden Eintrag ins Gästebuch des Museums erkundeten Valeska und Carlos Cordovez Anwandter noch ein wenig die Innenstadt. Hier durfte natürlich auch ein Blick in die nach ihm benannte Apotheke nicht fehlen, in der Anwandter, ab 1849 sogar Calauer Bürgermeister, einst wirkte. Bei der Weiterreise, die sie noch nach Potsdam Frankfurt/Main und Köln führen sollte, bedankte sich Familie Anwandter für die Gastfreundschaft und sie stellten in Aussicht: „Calau ist so eine wunderbare Stadt, in der zudem unsere familiären Wurzeln liegen. Natürlich würden wir uns freuen, mal wieder vorbei zu kommen.“
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