Prediger Simon aus Erpitz erhielt Zinsgeld
Erwähnung des Ortes Berlinchen bei Zinnitz im Lübbener Rechnungsbuch gefunden
Während das Schloss Zinnitz eine Renaissance erlebt hat und wieder im alten Glanz erstrahlt, ist der Ort Berlinchen bei Zinnitz völlig verschwunden, und nur noch in
historischen Dokumenten zu finden.
Die Spurensuche in den Lübbener Stadtrechnungen aus dem 16. Jahrhundert führte zu einem unerwarteten Erfolg. So konnte der Nachweis von Geldzahlungen aus Lübben an den wendischen Prediger Simon im Ort Erpitz bei Calau nachgewiesen werden. Auch der heute kaum noch bekannte Ort Berlinchen bei Zinnitz findet in den historischen Dokumenten Erwähnung.
In den Handschriften der Lübbener Stadtrechnungen von 1542 bis 1545 taucht der Name Simon für das Dorf Erpitz bei Calau auf. Vermutlich ist Simon der wendische Prediger des kleinen Ortes Erpitz, der quartalsweise Geldzuweisungen aus Lübben erhielt. Bei den Eintragungen wird überwiegend nur ein „deutscher Prediger“ und eine Zeile tiefer, ein „Wendischer“ erwähnt.
Nach den Unterlagen erhielt der Prediger Simon im Jahre 1542 62 Silbergroschen und 36 Denare ausgezahlt. Für das folgende Jahr sind 60 Silbergroschen und 36 Denare nachgewiesen. Auf der Basis der Unterlagen konnte nachgewiesen werden, dass dem wendischen Prediger Simon pro Quartal, 15 Silbergroschen und neun Denare ausgezahlt wurden.
Der deutsche Prediger Paul erhielt im Vergleich zu seinem wendischen Gottesbruder 5 Silbergroschen pro Quartal mehr ausgezahlt. Das entsprach immerhin 20 Silbergroschen mehr im Jahr. Auch im Jahr 1545 wurden dem Prediger Simon 60 Silbergroschen und 36 Denare ausgezahlt.
Aufmerksamkeit erregt aber eine kleine zusätzliche Notiz in den historischen Dokumenten. So wird darauf hingewiesen, dass im Jahre 1544 ein Bote zwei Märkische Groschen für den Transport eines Briefes von Lübben zum Dorfschultzen (Ortsvorsteher) von Erpitz erhielt. Dieser Bote erhielt aber noch eine weitere Aufgabe. Er hatte dem Doktor Funcken in Berlin, gemeint ist der kleine Ort Berlinchen bei Zinnitz, sechs Silbergroschen zu überbringen.
Heute ist dieses Dorf überwiegend nur noch Heimat- und Regionalforschern bekannt, da es den Ort schon über 300 Jahre lang nicht mehr gibt. In der Literatur taucht oft der Name „das wüste Dorf Berlinchen“ für die historische Entwicklung dieser kleinen Siedlung am kleinen Flüsschen Schrake (Szrake) auf. Auf dem preußischen Quadratmeilenblatt, der Deckerschen Karte, von 1820 ist das Dorf südlich von Zinnitz mit dem Namen sowie Buschmühle und Mühlteich eingezeichnet, obwohl es den Ort nicht mehr gab.
Von dem Ort „Berlinchen“ sind den Heimatforschern einige Erwähnungen bekannt. Im 2006 im Domowina-Verlag Bautzen erschienenen Niederlausitzer Ortsnamenbuch von Prof. Dr. Walter Wenzel aus Leipzig ist die erste urkundliche Datierung von „Berlinchin“ im Jahre 1463 genannt, als die Herrschaft von Buxdorf zu Zinnitz und Schlabendorf mit diesen Dörfern sowie dem Dorfflecken „Berlinchen“ und weiteren Ortschaften belehnt wurden. In den Jahren 1469, 1527, 1576 und 1577 taucht der Name, allerdings in unterschiedlicher Schreibweise, erneut in den historischen Annalen auf. Schon 1689 wird es aber als „wüstes Dorf“ bezeichnet, es war also nicht mehr bewohnt. Vielleicht waren noch vereinzelte Spuren einer menschlichen Besiedlung zu erkennen. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass „Berlinchen“ infolge des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 aufgegeben wurde. Noch im Jahre 1758 wird Berlinchen mit Zinnitz als selbstständiges Rittergut genannt, was aber kaum der Fall gewesen sein dürfte. Vermutlich waren nur die Ackerflächen, Wiesen und Wälder in diesem Areal gemeint.
Auf dem Gelände der mittelalterlichen Wüstung „Berlinchen“ entstand in der Mitte des 20. Jahrhunderts der Tagebau Schlabendorf – Süd des Braunkohlenwerkes „Jugend“.
Bei archäologischen Grabungen im Juni / Juli 1998 in der ehemaligen „Wüstung“, wurden zahlreiche keramische Artefakte aus grauer Vorzeit gefunden. Dazu zählen Topfkacheln, Deckelknäufe und Tüllenstücke. Mit den Erwähnungen im Urkundenbuch der Lübbener Stadtrechnungen von 1542 bis 1545 wurde ein weiteres Puzzlestück zur Klärung der vielen historischen Geheimnisse von „Berlinchen“ hinzugefügt.
Nach den Unterlagen erhielt der Prediger Simon im Jahre 1542 62 Silbergroschen und 36 Denare ausgezahlt. Für das folgende Jahr sind 60 Silbergroschen und 36 Denare nachgewiesen. Auf der Basis der Unterlagen konnte nachgewiesen werden, dass dem wendischen Prediger Simon pro Quartal, 15 Silbergroschen und neun Denare ausgezahlt wurden.
Der deutsche Prediger Paul erhielt im Vergleich zu seinem wendischen Gottesbruder 5 Silbergroschen pro Quartal mehr ausgezahlt. Das entsprach immerhin 20 Silbergroschen mehr im Jahr. Auch im Jahr 1545 wurden dem Prediger Simon 60 Silbergroschen und 36 Denare ausgezahlt.
Aufmerksamkeit erregt aber eine kleine zusätzliche Notiz in den historischen Dokumenten. So wird darauf hingewiesen, dass im Jahre 1544 ein Bote zwei Märkische Groschen für den Transport eines Briefes von Lübben zum Dorfschultzen (Ortsvorsteher) von Erpitz erhielt. Dieser Bote erhielt aber noch eine weitere Aufgabe. Er hatte dem Doktor Funcken in Berlin, gemeint ist der kleine Ort Berlinchen bei Zinnitz, sechs Silbergroschen zu überbringen.
Heute ist dieses Dorf überwiegend nur noch Heimat- und Regionalforschern bekannt, da es den Ort schon über 300 Jahre lang nicht mehr gibt. In der Literatur taucht oft der Name „das wüste Dorf Berlinchen“ für die historische Entwicklung dieser kleinen Siedlung am kleinen Flüsschen Schrake (Szrake) auf. Auf dem preußischen Quadratmeilenblatt, der Deckerschen Karte, von 1820 ist das Dorf südlich von Zinnitz mit dem Namen sowie Buschmühle und Mühlteich eingezeichnet, obwohl es den Ort nicht mehr gab.
Von dem Ort „Berlinchen“ sind den Heimatforschern einige Erwähnungen bekannt. Im 2006 im Domowina-Verlag Bautzen erschienenen Niederlausitzer Ortsnamenbuch von Prof. Dr. Walter Wenzel aus Leipzig ist die erste urkundliche Datierung von „Berlinchin“ im Jahre 1463 genannt, als die Herrschaft von Buxdorf zu Zinnitz und Schlabendorf mit diesen Dörfern sowie dem Dorfflecken „Berlinchen“ und weiteren Ortschaften belehnt wurden. In den Jahren 1469, 1527, 1576 und 1577 taucht der Name, allerdings in unterschiedlicher Schreibweise, erneut in den historischen Annalen auf. Schon 1689 wird es aber als „wüstes Dorf“ bezeichnet, es war also nicht mehr bewohnt. Vielleicht waren noch vereinzelte Spuren einer menschlichen Besiedlung zu erkennen. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass „Berlinchen“ infolge des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 aufgegeben wurde. Noch im Jahre 1758 wird Berlinchen mit Zinnitz als selbstständiges Rittergut genannt, was aber kaum der Fall gewesen sein dürfte. Vermutlich waren nur die Ackerflächen, Wiesen und Wälder in diesem Areal gemeint.
Auf dem Gelände der mittelalterlichen Wüstung „Berlinchen“ entstand in der Mitte des 20. Jahrhunderts der Tagebau Schlabendorf – Süd des Braunkohlenwerkes „Jugend“.
Bei archäologischen Grabungen im Juni / Juli 1998 in der ehemaligen „Wüstung“, wurden zahlreiche keramische Artefakte aus grauer Vorzeit gefunden. Dazu zählen Topfkacheln, Deckelknäufe und Tüllenstücke. Mit den Erwähnungen im Urkundenbuch der Lübbener Stadtrechnungen von 1542 bis 1545 wurde ein weiteres Puzzlestück zur Klärung der vielen historischen Geheimnisse von „Berlinchen“ hinzugefügt.
Quelle: Lausitzer Rundscahu - Lokal Spreewald
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